Röm 1, 20: Seit Erschaffung der Welt wird nämlich seine unsichtbare Wirklichkeit an den Werken der Schöpfung mit der Vernunft wahrgenommen, seine ewige Macht und Gottheit.
Können wir die Existenz Gottes mit unserer Vernunft erkennen? Ja. Die menschliche Vernunft kann Gott mit Sicherheit erkennen.
Die Welt kann ihren Ursprung und ihr Ziel nicht in sich selber haben. In allem, was es gibt, ist mehr, als man sieht. Die Ordnung, die Schönheit und die Entwicklung der Welt weisen über sich selbst hinaus und auf Gott hin. Jeder Mensch ist offen für das Wahre, das Gute und das Schöne. Er hört in sich die Stimme des Gewissens, die ihn zum Guten hindrängt und vor dem Bösen warnt. Wer dieser Spur vernünftig nachgeht, findet Gott.
Gebet:
Mein Herr und mein Gott! Ich weiß so wenig von dir. Manchmal denke ich, du bist himmelweit weg von mir. Du musst schon zu mir kommen, in mein Herz und meinen Verstand, dass ich Vertrauen gewinne und eine Ahnung von dir bekomme. Amen
Joh 1, 18: Niemand hat Gott je gesehen. Der Einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, er hat Kunde gebracht.
Warum musste Gott sich zeigen, damit wir wissen, wie er ist? Der Mensch kann mit der Vernunft erkennen, dass es Gott gibt, nicht aber, wie Gott wirklich ist. Weil aber Gott gerne erkannt werden möchte, hat er sich geoffenbart.
Gott musste sich uns nicht offenbaren. Er hat es getan – aus Liebe. Wie man in der menschlichen Liebe nur dann etwas von einem geliebten Menschen wissen kann, wenn er uns sein Herz öffnet, so wissen wir nur darum etwas von den innersten Gedanken Gottes, weil der ewige und geheimnisvolle Gott sich aus Liebe zu uns geöffnet hat. Von der Schöpfung an über die Väter und Propheten bis hin zur endgültigen Offenbarung in seinem Sohn Jesus Christus hat Gott immer wieder zu den Menschen gesprochen. In ihm hat er uns sein Herz ausgeschüttet und sein innerstes Wesen auf immer für uns anschaulich gemacht.
Gebet
Mein Herr und mein Gott! Du bist das Leben hinter allem Leben. Zeig dich doch! Mach dich doch bekannt, dass wir Freude an dir haben und dich loben ohne Ende. Amen
Mk 9, 22-24: Der Vater eines kranken Kindes zu Jesus: „Wenn du kannst, hilf uns; hab Mitleid mit uns! Jesus sagte zu ihm: Wenn du kannst? Alles kann, wer glaubt. Da rief der Vater des Knaben: Ich glaube; hilf meinem Unglauben!“
Glauben – wie geht das? Wer glaubt, sucht nach einer persönlichen Bindung an Gott und ist bereit, Gott alles zu glauben, was er von sich zeigt (offenbart).
Am Anfang des Glaubens steht oft eine Erschütterung oder eine Unruhe. Der Mensch spürt, dass die sichtbare Welt und der normale Lauf der Dinge nicht alles sein können. Er fühlt sich von einem Geheimnis angerührt. Er geht den Spuren nach, die ihn auf die Existenz Gottes verweisen, und findet nach und nach das Vertrauen, Gott anzusprechen und sich schließlich in Freiheit an ihn zu binden. Im Johannesevangelium heißt es: „Niemand hat Gott je gesehen. Der Einzige, der Gott ist und am Herzen des Vaters ruht, er hat Kunde gebracht.“ (Joh 1,18) Deshalb müssen wir Jesus, dem Sohn Gottes, glauben, wenn wir wissen wollen, was Gott uns mitteilen möchte. Glauben heißt darum Jesus zustimmen und das ganze Leben auf seine Karte setzen.
Gebet
Mein Herr und mein Gott! Du bist ganz hell. Nichts Dunkles ist in dir. Mach es hell auch in mir. Berühre mein Herz, o Gott! Zerstreue meine Zweifel! Erleuchte mein Denken! Amen
Mt 4, 4: Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von jedem Wort, das aus Gottes Mund kommt.
Wie liest man die Bibel richtig? Die Heilige Schrift liest man richtig, wenn man sie betend, das heißt mit Hilfe des Heiligen Geistes, liest, unter dessen Einfluss sie entstanden ist. Sie ist Wort Gottes und enthält die entscheidende Mitteilung Gottes an uns.
Die Bibel ist wie ein langer Brief Gottes an jeden Einzelnen von uns. Deshalb muss ich die Heiligen Schriften mit großer Liebe und Ehrfurcht in Empfang nehmen: Zunächst gilt es, den Brief Gottes wirklich zu lesen, d.h. nicht Einzelheiten herauszupicken und das Ganze außer Acht zu lassen. Das Ganze muss ich dann auf sein Herzstück und Geheimnis hin deuten: auf Jesus Christus, von dem die ganze Bibel spricht, auch das Alte Testament. Ich soll also die Heiligen Schriften im gleichen lebendigen Glauben der Kirche lesen, aus dem heraus sie entstanden sind.
Gebet
Mein Herr und mein Gott! Wie gut, dass du nicht schweigst. Wie schön, dass du ein Gott bist, der eine Sprache gefunden hat, die wir Menschen verstehen. Du lässt dir ins Herz sehen. Wir haben Worte von dir und wissen, wie du denkst. Erleuchte, heile und befreie uns durch dein göttliches Wort. Amen
Lk 2, 10-11: Der Engel aber sagte zu ihnen: Fürchtet euch nicht, denn siehe, ich verkünde euch eine große Freude, die dem ganzen Volk zuteil werden soll: Heute ist euch in der Stadt Davids der Retter geboren; er ist der Christus, der Herr.
Was heißt: Jesus ist „Gottes eingeborener Sohn“? Wenn Jesus sich selbst als „Gottes eingeborenen Sohn“ (einziger Sohn oder einzig geborener Sohn, Joh 3,16) bezeichnet und von Petrus und anderen so bezeugt wird, kommt darin zum Ausdruck, dass unter allen Menschen nur Jesus mehr als ein Mensch ist und in einer einzigartigen Beziehung zu Gott, seinem Vater, steht.
An vielen Stellen des Neuen Testaments (Joh 1,14.18; 1 Joh 4,9; Hebr 11,7 u.a.) wird Jesus „Sohn“ genannt. Bei der Taufe und der Verklärung bezeichnet die himmlische Stimme Jesus als „geliebten Sohn“. Jesus eröffnet seinen Jüngern seine einzigartige Beziehung zum Vater im Himmel: „Mir ist von meinem Vater alles übergeben worden; niemand kennt den Sohn, nur der Vater, und niemand kennt den Vater, nur der Sohn und der, dem es der Sohn offenbaren will.“ (Mt 11,27) Dass Jesus Christus wirklich der Sohn Gottes ist, tritt bei der Auferstehung zutage.
Gebet
Mein Herr und mein Gott! Wie nahe bist du uns gekommen! So hilflos und liebenswert hast du dich gemacht wie ein Kind. Wir können uns wärmen an dir. Danke, Gott, dass du nun Mensch unter Menschen bist. Amen
Röm 8, 18-20: Ich bin überzeugt, dass die Leiden der gegenwärtigen Zeit nichts bedeuten im Vergleich zu der Herrlichkeit, die an uns offenbar werden soll. Denn die Schöpfung wartet sehnsüchtig auf das Offenbarwerden der Söhne Gottes. Gewiss, die Schöpfung ist der Nichtigkeit unterworfen, nicht aus eigenem Willen, sondern durch den, der sie unterworfen hat, auf Hoffnung hin.
Lag es in Gottes Plan, dass Menschen leiden und sterben? Gott will nicht, dass Menschen leiden und sterben. Die ursprüngliche Idee Gottes für den Menschen war das Paradies: Leben für immer und Frieden zwischen Gott, den Menschen und ihrer Umwelt, zwischen Mann und Frau.
Manchmal spüren wir, wie das Leben sein sollte, wie wir sein sollten, aber wir leben faktisch im Unfrieden mit uns selbst, sind von Angst und unkontrollierten Leidenschaften bestimmt und haben die ursprüngliche Harmonie mit der Welt und letztlich mit Gott verloren. In der Heiligen Schrift kommt die Erfahrung dieser Entfremdung in der Geschichte vom „Sündenfall“ zum Ausdruck. Weil sich die Sünde einschlich, mussten Adam und Eva das Paradies verlassen, in dem sie in Harmonie waren mit sich und mit Gott. Die Mühsal der Arbeit, das Leid, die Sterblichkeit und die Versuchung zur Sünde sind Anzeichen für den Verlust des Paradieses.
Gebet
Mein Herr und mein Gott! Ich komme vertrauensvoll zu dir. Mein Herz ist traurig: Warum müssen so viele Menschen leiden? Hilf mir Dinge zu verstehen, die meinen Horizont überschreiten. Hilf mir Menschen zu trösten, die ratlos sind und Menschen aufzubauen, denen die Hoffnung abhanden kam. Amen
Phil 2, 6-8: Er war Gott gleich, hielt aber nicht daran fest, Gott gleich zu sein, sondern er entäußerte sich und wurde wie ein Sklave und den Menschen gleich. Sein Leben war das eines Menschen; er erniedrigte sich und war gehorsam bis zum Tod, bis zum Tod am Kreuz.
Warum musste uns Jesus ausgerechnet am Kreuz erlösen? Das Kreuz, an dem Jesus schuldlos grausam hingerichtet wurde, ist der Ort der äußersten Erniedrigung und Verlassenheit. Christus, unser Erlöser, wählte das Kreuz, um die Schuld der Welt zu tragen und das Leid der Welt zu leiden. So hat er die Welt durch seine vollkommene Liebe wieder zu Gott heimgeholt.
Nachdrücklicher konnte Gott uns seine Liebe nicht zeigen, als sich für uns in Gestalt des Sohnes ans Kreuz schlagen zu lassen. Das Kreuz war das schändlichste und grausamste Hinrichtungsmittel der Antike. Römische Bürger durften nicht gekreuzigt werden, was immer sie sich zuschulden kommen ließen. Damit trat Gott in die abgründigsten Leiden der Menschheit ein. Seitdem kann niemand mehr sagen: „Gott weiß nicht, was ich leide.“
Gebet
Mein Herr und mein Gott! Wir sind schuldig geworden. Doch du hast dich verurteilen lassen. Du hast den Rücken hingehalten. Dir wurde ins Gesicht geschlagen. Um uns zu befreien aus der Sklaverei der Sünde, bist du für uns ans Holz des Kreuzes gegangen. Wir danken dir für deinen Tod, durch den wir das Leben haben. Amen
1 Kor 12,27: Ihr aber seid der Leib Christi und jeder Einzelne ist ein Glied an ihm.
Was bedeutet „Kirche“? Kirche heißt im Griechischen „ekklesia“ = die Herausgerufenen. Wir alle, die wir getauft sind und an Gott glauben, werden vom Herrn herausgerufen. Miteinander sind wir die Kirche. Christus ist, wie Paulus sagt, das Haupt der Kirche. Wir sind sein Leib.
Wenn wir die Sakramente empfangen und das Wort Gottes hören, ist Christus in uns und wir sind in ihm – das ist die Kirche. Die enge persönliche Lebensgemeinschaft aller Getauften mit Jesus beschreibt die Heilige Schrift in immer neuen Bildern: Einmal spricht sie vom Volk Gottes, ein andermal von der Braut Christi; einmal wird die Kirche Mutter genannt, dann ist sie die Familie Gottes oder sie wird mit einer Hochzeitsgesellschaft verglichen. Nie ist die Kirche eine bloße Institution, nie nur „Amtskirche“, die man von sich wegschieben könnte. Wir werden uns über Fehler und Makel in der Kirche ärgern, aber wir können uns niemals von ihr distanzieren, weil Gott sich für sie unwiderruflich entschieden hat und sich trotz aller Sünden nicht von ihr distanziert. Die Kirche ist Gottes Gegenwart unter uns Menschen. Deshalb müssen wir sie lieben.
Gebet
Mein Herr und mein Gott! Du bist jedem einzelnen von uns nahe. Du willst, dass wir einander liebevoll annehmen und keiner von uns verloren geht. Danke, dass du uns in deiner Kirche so tief verbunden hast. Amen
Apg 2,38: Kehrt um und jeder von euch lasse sich auf den Namen Jesu Christi taufen zur Vergebung eurer Sünden; dann werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.
Was ist die Taufe? Die Taufe ist der Weg aus dem Reich des Todes in das Leben; das Tor in die Kirche und der Beginn einer bleibenden Gemeinschaft mit Gott.
Die Taufe ist das grundlegende Sakrament und die Voraussetzung für alle anderen Sakramente. Sie vereinigt uns mit Jesus Christus, nimmt uns hinein in sein erlösendes Sterben am Kreuz, befreit uns dadurch von der Macht der Erbsünde und allen persönlichen Sünden und lässt uns mit ihm auferstehen zu einem Leben ohne Ende. Da die Taufe ein Bund mit Gott ist, muss der Mensch „Ja“ dazu sagen. Bei der Kindertaufe bekennen die Eltern stellvertretend den Glauben.
Gebet
Mein Herr und mein Gott! In deiner Auferstehung hast du den Tod überwunden. Durch die Taufe hast du auch uns eine Brücke über den Tod gebaut. Schon stehen unsere Füße auf dieser Brücke, die in ein Leben führt, das kein Ende nimmt. Amen.
Ez 36, 26-27: Ich schenke euch ein neues Herz und lege einen neuen Geist in euch. Ich nehme das Herz von Stein aus eurer Brust und gebe euch ein Herz von Fleisch. Ich lege meinen Geist in euch und bewirke, dass ihr meinen Gesetzen folgt.
Was ist die Firmung? Die Firmung ist das Sakrament, das die Taufe vollendet und in dem wir mit der Gabe des Heiligen Geistes beschenkt werden. Wer sich in Freiheit für ein Leben als Kind Gottes entscheidet und unter den Zeichen der Handauflegung und Salbung mit Chrisam um Gottes Geist bittet, erhält die Kraft, Gottes Liebe und Macht in Wort und Tat zu bezeugen. Er ist nun ein vollgültiges, verantwortliches Mitglied der Katholischen Kirche.
Wenn ein Trainer einen Fußballspieler auf das Spielfeld schickt, legt er ihm die Hand auf die Schulter und gibt ihm letzte Anweisungen. So kann man auch die Firmung verstehen. Uns wird die Hand aufgelegt. Wir betreten das Feld des Lebens. Durch den Heiligen Geist wissen wir, was wir zu tun haben. Er hat uns motiviert bis in die Fingerspitzen. Seine Sendung klingt uns im Ohr. Wir spüren seine Hilfe. Wir werden sein Vertrauen nicht enttäuschen und das Spiel für ihn entscheiden. Wir müssen nur wollen und auf ihn hören.
Gebet
Mein Herr und mein Gott! Schick deinen Heiligen Geist! Dass wir stark werden und klug, um deine Zeugen zu sein. Aus uns haben wir keine Kraft dazu, kein Feuer und keine Weisheit. Du hast alles, was wir brauchen. Brich unsere Herzen auf. Komm! Komm jetzt! Amen.
Joh 1, 8-9: Wenn wir sagen, dass wir keine Sünde haben, führen wir uns selbst in die Irre und die Wahrheit ist nicht in uns. Wenn wir unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht; er vergibt uns die Sünden und reinigt uns von allem Unrecht.
Wer kann Sünden vergeben? Allein Gott kann Sünden vergeben. „Deine Sündensind dir vergeben!“ (Mk 2,5) konnte Jesus nur sagen, weil er der Sohn Gottes ist. Und nur, weil Jesus sie bevollmächtigt hat, können Priester an Jesu Stelle Sünden vergeben.
Mancher sagt: Das mache ich mit Gott direkt aus, dazu brauche ich keinen Priester! Gott will es aber anders. Er kennt uns. Wir mogeln uns über die Sünden hinweg, kehren die Dinge gerne unter den Teppich. Deshalb will Gott, dass wir unsere Sünden aussprechen und sie von Angesicht zu Angesicht bekennen. Darum gilt für Priester: „Wem ihr die Sünden vergebt, dem sind sie vergeben. Wem ihr die Vergebung verweigert, dem ist sie verweigert“ (Joh 20,23).
Gebet
Mein Herr und mein Gott! Wie groß bist du und wie barmherzig! Jetzt und immer bist du bereit, uns neue Anfänge zu schenken. Wir sind weggelaufen vor dir, lehre du uns, zu dir zu kommen, du Gott mit den offenen Armen. Amen.
1 Kor 11, 23b-24: Jesus, der Herr, nahm in der Nacht, in der er ausgeliefert wurde, Brot, sprach das Dankgebet, brach das Brot und sagte: Das ist mein Leib für euch. Tut dies zu meinem Gedächtnis!
Was geschieht mit der Kirche, wenn sie Eucharistie feiert? Jedes Mal wenn die Kirche Eucharistie feiert, steht sie vor der Quelle, aus der sie selbst ständig neu entspringt: Indem die Kirche den Leib Christi „isst“, wird sie Leib Christi, was nur ein anderer Name für Kirche ist. Im Opfer Christi, der sich uns mit Leib und Seele schenkt, ist Platz für unser ganzes Leben. Unsere Arbeit und unsere Leiden, unsere Freuden, alles können wir mit dem Opfer Christi vereinigen. Wenn wir uns auf diese Weise darbringen, werden wir verwandelt: Wir gefallen Gott und sind für unsere Mitmenschen wie gutes, nahrhaftes Brot.
Immer wieder schimpfen wir über die Kirche, als sei sie nur eine Vereinigung von mehr oder weniger guten Menschen. In Wahrheit ist die Kirche das, was täglich in geheimnisvoller Weise am Altar entsteht. Gott gibt sich für jeden Einzelnen von uns hin, und er will uns verwandeln durch die Kommunion mit ihm. Als Verwandelte sollen wir die Welt verwandeln. Alles andere, was die Kirche sonst noch ist, ist zweitrangig.
Gebet
Mein Herr und mein Gott! Wir preisen dich, Herr, denn in armen Gaben der Erde hast du dich genießbar gemacht für uns. Wir essen vom Brot und kosten deinen heiligen Leib. Wir trinken vom Wein und nehmen dein Blut in uns auf. Verwandle uns. Amen
1 Sam 3, 10: Da kam der HERR, trat heran und rief wie die vorigen Male: Samuel, Samuel! Und Samuel antwortete: Rede, denn dein Diener hört.
Was muss man tun, wenn man Gott erkannt hat? Wenn man Gott erkannt hat, muss man ihn an die erste Stelle in seinem Leben setzen. Damit fängt ein neues Leben an. Christen soll man daran erkennen, dass sie sogar ihre Feinde lieben.
Gott zu erkennen bedeutet ja: Er, der mich geschaffen und gewollt hat, der mich jede Sekunde mit Liebe anschaut, der mein Leben segnet und es erhält, der die Welt und die Menschen, die ich liebe, in seiner Hand hat, der sehnsüchtig auf mich wartet, der mich erfüllen und vollenden und mich für immer bei sich wohnen lassen möchte – er ist da. Mit dem Kopf dazu nicken, genügt nicht. Christen müssen den Lebensstil Jesu über-nehmen.
Gebet
Mein Herr und mein Gott! Du hast einen Plan mit allen, die du gewollt, geschaffen und ins Licht gerufen hast. Hilf uns entdecken, womit du uns beschenkst, wozu du uns gedacht und wohin du uns berufen hast. Amen
Lk 18, 29f: Jeder, der um des Reiches Gottes willen Haus oder Frau, Brüder, Eltern oder Kinder verlassen hat, erhält dafür schon in dieser Zeit das Vielfache und in der kommenden Welt das ewige Leben.
Warum verlangt die Kirche von Priestern und Bischöfen ein zölibatäres Leben? Jesus lebte zölibatär und wollte damit seine ungeteilte Liebe zu Gott, dem Vater, zum Ausdruck bringen. Die Lebensform Jesu zu übernehmen und „um des Himmelreiches willen“ (Mt 19,12) in eheloser Keuschheit zu leben ist seit den Zeiten Jesu ein Zeichen der Liebe, der ungeteilten Hingabe zum Herrn und der völligen Bereitschaft zum Dienst. Die römischkatholische Kirche verlangt diese Lebensweise von ihren Bischöfen und Priestern, die katholischen Ostkirchen nur von ihren Bischöfen.
Zölibat, so sagt Papst Benedikt, kann nicht bedeuten, „in der Liebe leer zu bleiben, sondern muss bedeuten, sich von der Leidenschaft für Gott ergreifen zu lassen“. Ein Priester soll als zölibatär Lebender darin fruchtbar sein, dass er die Väterlichkeit Gottes und Jesu repräsentiert. Weiter sagt der Papst: „Christus braucht Priester, die reif und mannhaft sind, fähig, eine wahre geistliche Vaterschaft auszuüben.“
Gebet
Mein Herr und mein Gott! Einmal werden wir alle mit dir, o Gott, vereinigt werden. Dann bist du unser Alles, unsere Liebe, unser Friede und unser Glück. Sei mit denen, die ein großes Zeichen setzen und heute schon um des Himmelreiches willen auf das Glück der Ehe verzichten. Amen
Mt 19, 6: Sie sind also nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen.
Was gehört notwendig zu einer christlich-sakramentalen Ehe? Zu einer sakramentalen Ehe gehören notwendig drei Elemente: a) das Jawort in Freiheit, b) die Bejahung einer lebenslänglichen, ausschließlichen Verbindung und c) die Offenheit für Kinder. Das Tiefste an einer christlichen Ehe ist aber das Wissen des Paares: Wir sind ein lebendiges Abbild der Liebe zwischen Christus und der Kirche.
Die Forderung der Einheit und Unauflöslichkeit richtet sich zunächst gegen die Polygamie, in der das Christentum einen fundamentalen Verstoß gegen die Liebe und die Menschenrechte sieht; sie richtet sich auch gegen das, was man „sukzessive Polygamie“ nennen könnte: eine Folge von unverbindlichen Liebesbeziehungen, die nicht zum einen, großen, nicht mehr revidierbaren „Ja“ finden. Die Forderung nach ehelicher Treue beinhaltet die Bereitschaft zu einer lebenslangen Bindung, die Liebesbeziehungen neben der Ehe ausschließt. Die Forderung nach Bereitschaft zur Fruchtbarkeit meint: Ein christliches Ehepaar ist offen für die Kinder, die Gott ihm schenken möchte. Paare, die kinderlos bleiben, sind von Gott gerufen, auf andere Weise „fruchtbar“ zu werden. Eine Ehe, in der eines dieser Elemente bei der Eheschließung ausgeschlossen wurde, kommt nicht zustande.
Gebet
Mein Herr und mein Gott! Dir hat es gefallen, die Menschen als Mann und Frau zu erschaffen und sie in Liebe zusammenzuführen. Lass uns in unserer kleinen Liebe die Unendlichkeit und Größe deiner göttlichen Liebe entdecken. Amen.
Mk 12, 30-31: Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit deinem ganzen Denken und mit deiner ganzen Kraft. Als zweites kommt hinzu: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. Kein anderes Gebot ist größer als diese beiden.
Was ist die Liebe? Die Liebe ist die Kraft, in der wir, die wir von Gott zuerst geliebt wurden, uns Gott hingeben können, um uns mit ihm zu vereinigen und den anderen um Gottes willen so rückhaltlos und herzlich anzunehmen, wie wir uns selbst annehmen.
Jesus stellt die Liebe über alle Gesetze, ohne diese deshalb außer Kraft zu setzen. Zu Recht sagt daher Augustinus: „Liebe, und tu, was du willst.“ Was gar nicht so einfach ist, wie es klingt. Die Liebe ist deshalb die größte, alle anderen Kräfte beseelende und mit göttlichem Leben erfüllende Energie.
Gebet
Mein Herr und mein Gott! Du hast eine Welt geschaffen, in der Platz und Nahrung ist für alle. Doch wir berauben und bekriegen uns, nehmen uns die Luft zum Atmen. Wir sind aus der Liebe herausgefallen und haben das Teilen verlernt. Gib uns die Liebe zurück. Amen.
Jes 43, 1b: Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst, ich habe dich beim Namen gerufen, mein bist du!
Wie begründen Christen die menschliche Würde? Jeder Mensch hat vom ersten Augenblick im Mutterleib an eine unantastbare Würde, weil Gott ihn von Ewigkeit her gewollt, geliebt, geschaffen, sowie für die Erlösung und die ewige Seligkeit bestimmt hat.
Käme das menschliche Ansehen allein von den Erfolgen und Leistungen her, die einzelne Menschen vollbringen, so hätten die kein Ansehen, die schwach, krank und ohnmächtig sind. Christen glauben, dass das menschliche Ansehen in erster Linie durch Gottes Ansehen kommt. Er sieht jeden Menschen an und liebt ihn, als wäre er das einzige Geschöpf auf der Welt. Weil Gott auch noch auf das geringste Menschenkind ein Auge geworfen hat, besitzt es eine unendliche Würde, die von Menschen nicht zerstört werden darf.
Gebet
Mein Herr und mein Gott! Du denkst so groß von uns – größer als es uns je einfallen würde! Wir staunen, dass wir deine Kinder sind – nicht, weil wir so gut sind, sondern weil DU so gut bist. Amen.
Gal 5, 1: Zur Freiheit hat uns Christus befreit. Steht daher fest und lasst euch nicht wieder ein Joch der Knechtschaft auflegen!
Was ist Freiheit, und wozu ist sie da? Freiheit ist die von Gott geschenkte Kraft, ganz aus sich selbst handeln zu können; wer frei ist, handelt nicht mehr fremdbestimmt.
Gott hat uns als freie Menschen erschaffen und will unsere Freiheit, damit wir uns aus ganzem Herzen für das Gute, ja für das höchste „Gut“ – also für Gott – entscheiden können. Je mehr wir das Gute tun, desto freier werden wir.
Gebet
Mein Herr und mein Gott! Du bist ein Gott der Freiheit. Du liebst freie Menschen. Du bist es, der uns zur Freiheit befreit hat. Du hast den Urheber alles Bösen überwunden und uns aus der Gefangenschaft des Todes befreit. Nichts soll uns beherrschen. Du aber – sei unser Herr. Amen
Mk 2, 27: Und Jesus sagte zu ihnen: Der Sabbat wurde für den Menschen gemacht, nicht der Mensch für den Sabbat.
Wie machen Christen den Sonntag zum „Tag des Herrn“? Ein katholischer Christ besucht am Sonntag oder am Vorabend des Sonntags die Heilige Messe. Er unterlässt an diesem Tag alle Arbeiten, die ihn bei der Verehrung Gottes behindern und den Charakter des Festes, der Freude, der Ruhe und der Erholung stören.
Da der Sonntag ein wöchentlich wiederkehrendes Osterfest ist, kommen Christen seit den ersten Zeiten an diesem Tag zusammen, um ihren Erlöser zu feiern, ihm zu danken und sich mit ihm und den anderen Erlösten neu zu vereinigen. So ist es ein zentrales Interesse jedes bewussten katholischen Christen, den Sonntag und die anderen kirchlichen Feste zu „heiligen“. Davon befreit ist man nur durch dringende familiäre Pflichten und wichtige gesellschaftliche Aufgaben. Weil die Teilnahme an der sonntäglichen Eucharistie grundlegend ist für ein christliches Leben, erklärt es die Kirche ausdrücklich als schwere Sünde, der Sonntagsmesse ohne Not fernzubleiben.
Gebet
Mein Herr und mein Gott! Deine Auferstehung hat die Welt in Licht und Freude getaucht. Lehre uns die Traurigkeit abzulegen. Mach, dass wir die Köpfe heben! Zeige uns, wie man ausruht im Aufblick zu dir. Amen.
Ps 101, 7: In meinem Haus wohne kein Betrüger, kein Lügner kann bestehen vor meinen Augen.
Was hat unser Verhältnis zur Wahrheit mit Gott zu tun? Im Respekt vor der Wahrheit zu leben bedeutet nicht nur, sich selbst treu zu sein. Genauer betrachtet bedeutet wahrhaftig sein, treu gegenüber Gott zu sein, denn er ist die Quelle aller Wahrheit. Ganz unmittelbar finden wir die Wahrheit über Gott und die gesamte Wirklichkeit in Jesus, der „der Weg und die Wahrheit und das Leben“ ist (Joh 14,6).
Wer Jesus wirklich nachfolgt, bringt immer größere Wahrhaftigkeit in sein Leben. Er tilgt alle Lüge, Falschheit, Verstellung und Uneindeutigkeit aus seinen Lebensvollzügen und wird durchsichtig auf die Wahrheit hin. Glauben heißt zum Zeugen der Wahrheit werden.
Gebet
Mein Herr und mein Gott! Reinige unsere Herzen von aller Falschheit und Lüge. Mach uns klarer von Tag zu Tag – dass man uns kennt als aufrecht und verlässlich, eindeutig und gerecht. Hilf uns zu einem Ja, das ein Ja ist. Und zu einem Nein, das steht. Amen
Mt 25, 40: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.
Warum hat die Katholische Kirche eine eigene Soziallehre? Weil alle Menschen als Kinder Gottes eine einzigartige Würde besitzen, setzt sich die Kirche mit ihrer Soziallehre dafür ein, dass diese Menschenwürde im sozialen Bereich auch für alle Menschen verwirklicht wird. Sie will die Politik oder die Wirtschaft nicht bevormunden. Wo in Politik und Wirtschaft jedoch die Würde von Menschen verletzt wird, muss die Kirche sich einmischen.
„Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Menschen von heute, besonders der Armen und Bedrängten aller Art, sind auch Freude und Hoffnung, Trauer und Angst der Jünger Christi“ (Zweites Vatikanisches Konzil, GS). In ihrer Soziallehre macht die Kirche diesen Satz konkret. Und sie fragt: Wie können wir Verantwortung übernehmen für das Wohlergehen und die gerechte Behandlung aller, auch der Nichtchristen? Wie muss eine gerechte Gestaltung des menschlichen Zusammenlebens, der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Institutionen aussehen? In ihrem Einsatz für die Gerechtigkeit wird die Kirche geleitet von einer Liebe, die sich an der Liebe Christi zu den Menschen orientiert.
Gebet
Mein Herr und mein Gott! Du bist verborgen in jedem Menschen, der uns heute über den Weg läuft. Öffne uns die Augen, dass wir dich besonders in den Armen erkennen und in denen, die es nötig haben, dass sie gesehen werden von uns. Amen
Apg 17, 27-28a: Sie sollten Gott suchen, ob sie ihn ertasten und finden könnten; denn keinem von uns ist er fern. Denn in ihm leben wir, bewegen wir uns und sind wir.
Was ist das Gebet? Das Gebet ist die Hinwendung des Herzens zu Gott. Wenn ein Mensch betet, tritt er in eine lebendige Beziehung mit Gott ein.
Beten ist das große Tor in den Glauben. Wer betet, lebt nicht mehr länger aus sich, für sich und von seiner eigenen Kraft. Er weiß, dass es einen Gott gibt, der zu sprechen ist. Ein Mensch, der betet, vertraut sich mehr und mehr Gott an. Er sucht jetzt schon die Verbindung mit dem, dem er eines Tages von Angesicht zu Angesicht begegnen wird. Darum gehört zum christlichen Leben das Bemühen um das tägliche Gebet. Beten kann man allerdings nicht lernen, wie man eine Technik lernt. Beten ist, so merkwürdig es klingt, ein Geschenk, das man durch Beten erhält.
Gebet
Mein Herr und mein Gott! Brich ein in meine verschlossene Welt. Störe mich. Beunruhige mich. Mach es hell, – mach Licht an in mir. Wende mein Herz in deine Richtung. Tippe mich an mit deinem Finger. Bis ich die Freude finde in dir. Amen.
Mk 11, 24: Alles, worum ihr betet und bittet – glaubt nur, dass ihr es schon erhalten habt, dann wird es euch zuteil.
Was ist, wenn man die Erfahrung macht, dass Beten nicht hilft? Beten sucht nicht den vordergründigen Erfolg, sondern den Willen und die Nähe Gottes. Gerade im scheinbaren Schweigen Gottes liegt eine Einladung, noch einen Schritt weiter zu gehen – in restlose Hingabe, grenzenlosen Glauben, unendliche Erwartung. Wer betet, muss Gott die ganze Freiheit lassen, zu sprechen, wann er will, zu erfüllen, was er will, und sich zu schenken, wie er will.
Oft sagen wir: Ich habe gebetet – und es hat nichts geholfen. Vielleicht beten wir nicht intensiv genug. So hat der heilige Pfarrer von Ars einmal einen Mitbruder, der über seinen Misserfolg klagte, gefragt: „Du hast gebetet – du hast geseufzt … hast du aber auch gefastet, hast du gewacht?“ Es könnte auch sein, dass wir Gott um die falschen Dinge bitten. So hat Teresa von Ávila einmal gesagt: „Bete nicht um leichtere Lasten, bete um einen stärkeren Rücken!“
Gebet
Mein Herr und mein Gott! Du schaust mich an und bist nicht weit von mir. Komm du mir noch mehr entgegen! Gib mir deine Nähe ein. Breite dich aus in mir. Lege mir Worte in den Mund, die dich erreichen. Amen.
Lk 1, 46-47: Meine Seele preise Gott den Herrn! Und mein Geist juble über Gott, meinen Retter.
Warum sollen wir Gott anbeten? Jeder Mensch, der begreift, dass er Gottes Geschöpf ist, wird den Allmächtigen demütig anerkennen und ihn anbeten. Die christliche Anbetung sieht aber nicht nur die Größe, Allmacht und Heiligkeit Gottes. Sie kniet auch vor der göttlichen Liebe, die in Jesus Christus Mensch geworden ist.
Wer Gott wirklich anbetet, geht vor ihm auf die Knie oder wirft sich auf den Boden. Darin kommt die Wahrheit des Verhältnisses zwischen Mensch und Gott zum Ausdruck: Er ist groß, und wir sind klein. Zugleich ist der Mensch nie größer als dann, wenn er in freier Hingabe vor Gott niederkniet. Der Ungläubige, der nach Gott sucht und anfängt zu beten, kann auf diesem Weg zu Gott finden.
Gebet
Mein Herr und mein Gott! Du bist da vor mir. Du, von dem alles kommt. Du, zu dem alles geht. Du, ohne den nichts ist. Dich, Herr, bete ich an und nichts soll mir wichtiger sein als du. Amen
Mt 6, 9: So sollt ihr beten: Unser Vater im Himmel, geheiligt werde dein Name.
Wie werden wir durch das Vaterunser verändert? Das Vaterunser lässt uns voll Freude entdecken, dass wir Kinder eines Vaters sind. Unsere gemeinsame Berufung ist es, unseren Vater zu preisen und miteinander zu leben wie „ein Herz und eine Seele“ (Apg 4,32).
Weil Gott, der Vater, jedes seiner Kinder mit der gleichen ausschließlichen Liebe liebt, als wären wir das einzige Wesen seiner Zuneigung, müssen wir auch auf eine völlig neue Art miteinander umgehen: voller Frieden, Achtsamkeit und Liebe – so, dass jeder das jubelerregende Wunder sein kann, das er im Ansehen Gottes tatsächlich ist.
Gebet
Mein Herr und mein Gott! Du hast uns den Weg in den Ursprung aller Dinge geöffnet. Nun steht uns der Himmel offen und nichts ist da, was uns hindert, uns mit deinem und unserem lieben Vater auszutauschen von Herz zu Herz. Amen.
Lk 1, 38: Da sagte Maria: Siehe, ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast.
Was können wir von der Art lernen, wie Maria gebetet hat? Von Maria beten lernen heißt mit ihr sagen: „Mir geschehe, wie du es gesagt hast!“ (Lk 1,38). Beten ist letztlich Hingabe, die auf die Liebe Gottes antwortet. Wenn wir wie Maria „Ja“ sagen, hat Gott die Möglichkeit, sein Leben in unserem Leben zu führen.
Gebet
Mein Herr und mein Gott! Bevor wir uns entscheiden für dich, hast du dich für uns entschieden. Amen
Joh 14,12: Amen, amen, ich sage euch: Wer an mich glaubt, wird die Werke, die ich vollbringe, auch vollbringen und er wird noch größere als diese vollbringen, denn ich gehe zum Vater.
Hat Jesus Wunder gewirkt, oder sind das nur fromme Märchen? Jesus hat wirkliche Wunder gewirkt, ebenso die Apostel. Die neutestamentlichen Autoren beziehen sich auf reale Ereignisse.
Schon die ältesten Quellen berichten von zahlreichen Wundern als Bestätigung der Verkündigung Jesu: „Wenn ich aber die Dämonen durch den Geist Gottes austreibe, dann ist das Reich Gottes schon zu euch gekommen.“ (Mt 12,28) Die Wunder geschahen im öffentlichen Raum; die betroffenen Personen waren teils namentlich bekannt, etwa der blinde Bartimäus (Mk 10,46-52) oder die Schwiegermutter des Petrus (Mt 8,14-15). Auch gab es Wunder, die für die jüdische Umgebung schockierende Freveltaten darstellten (z.B. die Heilung eines Gelähmten am Sabbat, die Heilung Aussätziger). Dennoch wurden sie vom zeitgenössischen Judentum nicht bestritten.
Gebet
Mein Herr und mein Gott! ich bete dich an und preise dich für alles, was du bisher in meinem Leben getan hast. Ich weiß, du bist ein Gott der Überraschungen, und du hast Pläne mit mir, die alle meine Erwartungen übertreffen. Öffne mir die Augen für die wahren Wunder, die du in meinem Leben, unter meinen Freunden und in meinem Umfeld wirkst. Amen.