Der Jakobsweg nach Santiago de Compostela

Jakobus in der Heiligen Schrift

Diesem berühmten Pilgerweg gab der Apostel Jakobus der Ältere seinen Namen. In der Heiligen Schrift treffen wir Jakobus  mit folgenden 7 Eigenschaften an:

  1. Jakobus, der zum Apostel berufene Fischer (Mk 1,19f)
  2. Jakobus, der mit dem Hl. Geist gestärkte Jünger Jesu (John 14:26)

3.     Jakobus, das Fundament der Kirche und der Einheit (17. Kap. des Johannesevangeliums)

  1. Jakobus, der „Donnersohn“ (Mk 1,17)

5.     Jakobus, der herrschen will (Mk 10,35-45)

6.     Jakobus, der Augenzeuge der Wunder Jesu (Mk 3,13).

  1. Jakobus, der erste Märtyrer - Hier berichtet die Apostelgeschichte: (vermutlich 44 n. Chr.)  „ließ der König Herodes einige aus der Gemeinde verhaften und misshandeln. Jakobus, den Bruder des Johannes, ließ er mit dem Schwert hinrichten.“

Legende um das Jakobus-Grab in Santiago

Der Überlieferung nach soll sein Leichnam auf wunderbare Weise in den Nordwesten Spaniens gekommen sein, wo er angeblich zwei Jahre lang missioniert hatte. Dabei sollen seine Jünger den Leichnam auf einem Boot nach Spanien gebracht haben, wohin sie ein Engel gelenkt hatte. Jakobus wurde der Legende nach in Santiago begraben.  829 hatte der Einsiedler Pelagius eine Lichterscheinung, wo der Leichnam ruhe. Beim Graben entdeckte man ein mit Marmor verkleidetes Grab, das der Bischof als das Apostelgrab bestätigte. König Alfonso II ließ sogleich eine Kirche errichten und vereinnahmte Jakobus für den Krieg gegen die Mauren, die fast ganz Spanien besetzt hielten. Die Verehrung des Heiligen sollte die christliche Identität der Spanier und ihren Widerstandswillen gegen die Mauren festigen. So kam Jakobus zu dem wenig christlichen Titel „Jakobus der Maurentöter“, da er 844 in Schlachten gegen die Maurer erfolgreich kämpfend auf einen  Pferd gesehen worden sein sollte.

Entwicklung der Jakobus-Wallfahrt

Seit 950 gibt es Pilger, und in den ersten Jahrzehnten wurden einige Wunderheilungen bekannt, so dass es 1000-1500 zu einer Massenbewegung kam, bei der die Wallfahrt anschwoll auf bis zu 500.000 Heilsuchende jährlich. Die spirituell-infrastrukturellen Folgeerscheinungen waren der Bau von Straßen und Brücken, die Grundsteinlegung neuer Klöster, Hospize und Kirchen entlang des Pilgerweges. Ab Ende des 16. Jahrhunderts gab es infolge der Aufklärung und des Verlustes des Grabes kam noch Wallfahrer. Im 19. Jahrhundert erklärte dann Papst Leo XIII die in der Kathedrale gefundenen Gebeine Kraft seines Amtes für echt und die Wallfahrt stieg wieder an. Seit 1970 erlebt der Jakobsweg eine Renaissance und der spanische Hauptweg wurde 1993 und die vier französischen Zubringerwege wurden 1998 zum UNESCO Weltkulturerbe ernannt. 2004 zählte man 180.000 Wallfahrer. Bei den Wallfahrten steht nicht so sehr die Kathedrale in Santiago mit dem Jakobus-Grab im Mittelpunkt,  sondern der Jakobsweg. So heißt es auch:

 „Der Weg ist das Ziel.“

 Auf die Frage, wo der Jakobsweg beginne, erhält man in Spanien die Antwort:“ El camino comienza en su casa“ (Der Weg beginnt in ihrem Haus).  So führt der Kraukau-Prag-Weg über die Tillyschanze nach Schwandorf zur dortigen Jakobskirche und über Ensdorf nach Nürnberg, Ulm und nach Konstanz. Diesen haben die Rappenbügler Radpilger gewählt. Der Regensburger Weg führt nach Donauwörth, Ulm und auch nach Konstanz. Von Konstanz ging es über Einsiedeln nach Genf und dann die Rhone weiter. Die Pilger aus Mitteldeutschland sammelten sich auf ihren Wegen in Speyer und die Pilger aus Norddeutschland visierten Aachen an, um von dort nach Frankreich zu gelangen. Überall weist das Muschelsymbol den Weg.

Spirituelle Erlebnisse beim Wallfahrten

Folgende spirituelle Aspekte treffen beim Pilgern zu: